Nach Harer und noch viel viel weiter…
Freitag Nachmittag haben wir unsere Pässe an der ägyptischen Botschaft abgeholt. Visum: Abgehakt. Fehlt nur noch Sudan. Das allerdings konnten wir erst Mittwoch beantragen, da die Botschaft nur Montag, Mittwoch und Freitag für Visaanträge geöffnet ist. Da Montag der Andrang so groß ist, dass wenig Chance besteht durchzukommen und Freitag gebetet wird kommt nur Mittwoch für den Antrag wirklich in Frage.
Das war dann aber auch in Ordnung, weil es uns das Wochenende „frei“ gegeben hat und wir die Gelegenheit genutzt haben um mit dem Bus (!) die 500km nach Harer zu fahren. Ehrlich gesagt wussten wir nichts über Harer, nur dass die Altstadt Unesco Welterbe ist und es mit 500km das nächstgelegende und gleichzeitig isolierteste Touristenziel ist. Das hat die zwei entscheidenden Vorteile, dass vier Tage ausreichen um hin zu fahren und man an einem Ort war, der auf einer Standard-Äthiopientour gefährdet ist rauszufallen, weil er einfach in eine komplett andere Himmelsrichtung liegt.
Samstag Morgen, 3 Uhr, sind wir aufgestanden um uns auf den Weg zur Bushaltestelle zu machen. Von unserem „Hotel“ (dem das Wort „Absteige“ noch schmeichelt) aus war das etwa eine Stunde zu Fuß, um 6 sollte der Bus gehen um 5 sollte man da sein.
Das hat alles problemlos geklappt und um 6:30 haben wir die neun Stunden lange Busfahrt nach Harer angetreten. Auch wenn die bemerkenswert unspannend war, ist trotzdem die Landschaft erwähnenswert. Man kann in Ost-Äthiopien, oder viel mehr auf dem Weg da hin, förmlich sehen, wie das Riftvalley Äthiopien von Afrika wegreißt. Gigantische vulkanische Bruchstellen und Ödnis, Wüste, Dornen, mehr nicht. Am Horizont wird man immer von zerklüfteten Gipfeln begleitet.
Wie gesagt, neun Stunden später sind wir dann völlig verschwitzt und erledigt in Harer angekommen. Die Äthiopier haben die nette Sitte die Fenster im Bus immer aus Rücksicht auf die Friererchen geschlossen zu halten. Das mag auch morgens, wenn es um die 5Grad hat, ganz angenehm sein, aber spätestens wenn die Temperaturen im Bus an den 40 Grad kratzen würde man sich doch ein bisschen Luftzug wünschen.
In Harar haben wir dann entschieden mal das Guidebook in Sachen Hotels auszuprobieren („Hotel“ ist hier falls es noch nicht klar ist etwas anderes als in Deutschland. Die Nacht in den Orten wo wir bleiben kostet i.d.R. zwischen 50ct und 2 Euro, gibt einem ein Bett und vielleicht eine Waschmöglichkeit und ist in allen Fällen günstiger als zu campen). Dabei haben wir dann das wunderbare Phänomen entdeckt, dass Lonely Planet entgegen seinem Namen nichts mehr mit Einsamkeit zu tun hat. Tatsächlich ist dieser Verlag mittlerweile so groß, dass die Preise in den von ihm empfohlenen Hotels sich innerhalb von einem Jahr bis zu verdreifachen.
Abgesehen davon hat sich die Definition von „Budget“ bei den Damen und Herren leicht verschoben. Es gibt zwar noch Budgetoptionen, aber die sind schon im Buch doppelt so teuer wie die lokalen Äquivalente. Sheraton wird zwar unter „High Class“ gelistet, aber die Tatsache dass Sheraton überhaupt im Lonely Planet gefeaturet wird finde ich schon bezeichnend.
Wie auch immer, wir sind dann mal wieder damit geendet, dass wir uns einfach eine der lokalen Absteigen gesucht haben. Die war auch absolut in Ordnung, En Suite, ein paar Flöhe und Milben im Bett aber wir durften uns das Zimmer teilen und damit war es unschlagbar günstig.
Den kleinen Rest des Nachmittags haben wir dann damit verbracht ein bisschen die Stadt zu erkunden und vor allem ein gutes Restaurant zu finden. Selbstverständlich waren wir damit erfolgreich. Wir haben da das beste Tibs der gesamten Zeit in Äthiopien gegessen, mit etwas Thymian einfach unschlagbar!
Was ich über die Hotels im Lonely Planet geschrieben habe gilt übrigens genauso auch für die Restaurants. Wir haben am nächsten Tag ein paar der empfohlenen Restaurants abgeklappert, aber alle sind mit Preisen von um die 2-3 Euro pro Hauptgericht unbezahlbar. Stattdessen sind wir dann in der Garküche am Straßenrand gelandet. Die Leute saßen da auf Munitionskisten, haben Ful aus Blechnäpfen gegessen und eine Mutter hat mit ihren vier Töchtern gekocht, während sich der Mann um das Baby im Pappkarton um die Ecke gekümmert hat.
Solche Orte haben Charme, den die Restaurants niemals erreichen können, sind insgesamt von der Atmosphäre viel netter, man kommt wunderbar mit Locals in Kontakt und kann sein Amharisch auf die Probe stellen, das Essen schmeckt meistens sehr gut und ist vor allem günstig. Das Frühstück mit zwei Portionen Ful, zwei Tassen Kaffee und vier Broten (Baguettes, etwa ¾ Ellenbogenlang) hat 50ct gekostet.
Lost in Harer
Harer. Ich weiß nicht, wie bekannt der Ort tatsächlich ist. Wir haben ihn hauptsächlich ausgewählt, weil er auf unserer Karte als Unesco Welterbe und „Nice Oldtown“ verzeichnet war. Nice Oldtown trifft es ziemlich gut. Man könnte aber auch megaaffentittengeile Altstadt schreiben. Auf einem Quadratkilometer finden sich gut über 350 Gassen, der Ort pulsiert auf den Hauptstraßen mit Leben. Frauen tragen die farbenfrohsten Tücher seit Langem, alles ist bunt. Überall werden Gewürze in den verschiedensten Farben und vor allem mit den vielfältigsten Gerüchen verkauft. Hin und wieder schnappt man einen Hauch von frisch geröstetem Harer Coffee auf. „Ein Fest für die Sinne“.
Dann schlägt man sich in eine beliebige Seitengasse, alles wird ruhig, die enge Gasse ist kühl. Man dreht sich mal ein bisschen nach links, mal ein bisschen nach rechts und am Ende wirds schon stimmen.
Zuerst haben die ein bisschen rumgeschrien und genervt, aber dann haben sie das Guidebook auf dem Felsen entdeckt (es hat also doch einen Nutzen!) und sofort hat sich alles geändert. Die Kids haben angefangen darin zu blättern, waren von bunten Bildern und vor allem Karten fasziniert und haben die abgebildeten Tiere auf Englisch benannt. Dann haben sie auf der Harerkarte die Sehenswürdigkeiten gesucht und uns dann die Himmelsrichtung vor Ort angezeigt.
Die Kinder waren 4-7 Jahre alt…
Während der Tierbestimmung haben wir Tiergeräusche imitiert und danach hatten sie jegliches Faranji und Money völlig vergessen und haben sich einfach gefreut mit uns rumzualbern. Nach dem Guidebook haben sie uns Karatemoves demonstriert, dann traditionelle Kinderlieder- und Reime vorgetragen und als ihnen keine mehr eingefallen sind haben sie einfach Shakiras Africasong gesungen.
Irgendwann kam dann Mama und hat die Kinder zum Essen gerufen. Wir sind auch gegangen, aber nach zehn Metern kam wieder ein „Faranji!“-Ruf und als wir uns umgedreht haben, haben wir gesehen dass ein Junge und ein Mädchen wieder zu uns zurück gerannt kamen.
Zugegebener Maßen dachte ich (und dafür schäme ich mich jetzt schon fast), dass sie doch noch auf die Idee gekommen sind uns für die Lieder bezahlen zu lassen. Aber weit gefehlt: Das Mädchen hat an ihrem Kleidsärmel rumgenestelt und dann Fabian ein kleines Bronzearmband mit der Aufschrift „I love You“ in die Hand gedrückt. Als Fabian es nicht annehmen wollte, hat sie es ihm kurzerhand in die Knietasche geschoben und ist weggerannt.
Der Junge wollte mir drei seiner acht Murmeln geben, aber ich konnte die Gott sei Dank ablehnen.
Nach dem Vorfall waren wir einfach unendlich gerührt und sprachlos. Wir standen erstmal zwei Minuten da und wussten nicht, was wir sagen sollten. So gewaltsam ist noch keins von unseren Vorurteilen zerstört worden.
Da macht man ein bisschen Huziduzi mit den lokalen, armen Kindern und anstatt um Geld angebettelt zu werden beschenken sie einen. Kaum zu glauben. Ehrlich gesagt glaub ichs immer noch nicht ganz. In der Zwischenzeit kam auch noch ein anderes Mädchen vorbei (das auf dem Foto), aber wirklich auf das einlassen konnten wir uns da noch nicht.
Die Brille, gerade am abfallen, wurde uns regelrecht an den Kopf geschleudert und der ist jetzt komplett rosa. Vielleicht ist Äthiopien aber auch einfach so unbeschreiblich gut…
Zwei Stunden später sind wir zurück in die Stadt um Qat, die lokale Volksdroge, zu kauen. Wir hatten keine Ahnung, wie das eigentlich von statten geht und deswegen entschieden uns von einem Äthiopier einweisen zu lassen. Sozial ist es eh netter und Kontakt aufzubauen ist in Äthiopien so ziemlich das leichteste, was es gibt.
Wir sind nicht mal bis in ein Café gekommen, bevor wir einen Lehrer hatten und die nächsten drei Stunden haben wir dann da gesessen, über Gott und die Welt geredet, Qat gekaut und Amharisch gelernt. Später dann haben wir noch Papaya ernten gelernt und mit den Kindern in dem Hotel rumgeblödelt. Äthiopien und v.a. die Menschen hier sind einfach super. Für jeden Spaß zu haben.
As for Qat: Ich glaube der Haupteffekt liegt in der angenehmen sozialen Komponente. Man sitzt rum, redet oder diskutiert und ist einfach „sozial“. Irgendwelche Highs haben wir nicht davon bekommen, im Grunde könnte man wahrscheinlich auch Gras kauen. Schmeckt genauso.
Harer hat noch eine weitere Attraktion neben alten Steinen: Hyänen füttern. Hyänenmänner rufen die Hyänen mit Namen von der Müllhalde zur allabendlichen Fütterung, wo sich Touristen und Locals am Spektakel erfreuen können.
Aber bevor wir zu diesem Highlight kommen möchte ich noch über unsere Erfahrung mit dem afrikanischen Radio schreiben. Das scheint hier dezent anders zu funktionieren, als wir es in Deutschland kennen und erwarten.
Am Tag zuvor hatten wir einen Mann von der Sportredaktion des lokalen Radiosenders kennengelernt, der ein Interview mit uns machen wollte. Wir haben natürlich stolz zugesagt und saßen dann am nächsten Morgen um 9 im Café und haben auf unseren Kontaktmann gewartet. Eine halbe Stunde später kam er dann, wir haben noch einen Kaffee getrunken (polepole) und sind dann los zum Sender gelaufen.
Ich glaube ich habe nie so viele Hände geschüttelt. Jeder dritte schien diesen Mann zu kennen, jeder musste begrüßt werden und jeder hat unsere Geschichte gehört. Wir sind auch in allerlei Läden gegangen um die jeweiligen Besitzer per Handschlag zu begrüßen.
Irgendwann waren wir dann am Sender, haben uns Hände schlagend durch schier endlose Büros vorgekämpft um dann per Handschlag festzustellen, dass das Studio gerade besetzt ist.
Alles kein Problem… gehen wir halt zur Post und zum Farbhandel und begrüßen da noch die Leute. Danach haben wir noch mit seinem Neffen im Schreibwarenladen Hände geschüttelt und dann waren wir auf einmal entlassen. „Okay, nice to meet you. Have a nice day“.
Ich schätze Radio ist hier mehr Mundpropaganda als Funkwellen… Oh well.
Und jetzt zum dramatischen Teil des Tages: Hyänen füttern. Als wir angekommen sind war schon ein 4×4 mit amerikanischen Touris da und ein TukTuk mit Afrikanern. Die Leute heuern hier TukTuks an um Licht für die Hyänen zu haben… oder sie bringen gleich ihren eigenen Wagen mit.
Wir standen dann ein bisschen hilflos zwischen den Autos und haben dem Hyänenmann beim Rufen zugeschaut. Der sitzt da auf einem kleinen Teppich, macht guturale Laute und irgendwann sieht man Schatten am Rande des Lichtkegels rumschleichen. Grüne Augen reflektieren das Scheinwerfer Licht und irgendwann springt die erste aus den Schatten um sich ein Stück Kamelfleisch zu schnappen.
Nach Addis in Mopsgeschwindigkeit!
Wir haben in Harer noch einige Scams durchschaut aber wer über diese großartigen Erfolge lesen will möge bitte den letzten Abschnitt über dem Addis Teil im Englischen Text lesen. Das sind keine besonders rühmlichen Geschichten und ich habe gerade absolut keine Lust wieder darüber zu schreiben. Der Text ist eh schon wieder zu lang…
Nach den Hyänen gabs nur noch eins: Bett. Und dann am nächsten Morgen wieder um 4 raus um den Bus nach Addis zu nehmen. Wir hatten mehr oder weniger bewusst eine Klasse schlechter gebucht, was zur Folge hatte, dass der Bus wiederum überbucht war und wir keine Sitzplätze mehr hatten. Aber auch hier war wieder auf die Freundlichkeit der Äthiopier verlass. Ein bisschen gedrückt und geschoben, ein paar Kinder auf den Mittelgang verfrachtet und schon waren zwei Sitze frei. Fabian hatte hier das Glückslos mit einem Fensterplatz in der letzten Reihe, ich hatte einen neben einer ausgesprochen korpulenten Frau. Genaugenommen hatte ich einen halben Sitz, was dann dazu geführt hat, dass ich die ganze Zeit nur mit 1,5 Arschbacken auf dem Stuhl hing und die andere Hälfte konstant in der Luft. Angenehm war das nicht.
Ich habe irgendwann auch probiert ihren Sohn wieder unauffällig auf den Stuhl zu schieben und mich in den Mittelgang zu setzen. Das wäre eine Win-Win Situation gewesen. Der Sohn hätte bei seiner Mama sitzen können und ich hätte einen gemütlichen Platz auf dem Boden gehabt. Allerdings hat der Versuch im Bus zu allgemeinem Entsetzen geführt und der gesamte Bus hat plötzlich geschrien und wild gestikuliert. Etwas kleinlaut habe ich mich dann wieder auf meinen halben Sitz verkrümelt.
Später haben wir dann auch rausgefunden, warum da so wenig Platz ist. So fett sah die gute Dame nämlich garnicht aus. Die war nur eine von drei Schmugglern im Bus und hatte rechts neben sich noch einen Notebook geklemmt, der nochmal 6cm geklaut hat (schlank war sie trotzdem nicht).
Irgendwann hat sie auch angefangen im ganzen Bus Telefone zu verteilen, ihr Sohn musste zwei in seine Skihandschuhe und zwei in seine Schneehose schieben (in der Wüste!).
Dann kam die Polizeikontrolle. Alle raus, Bus durchsucht, alle wieder rein, Telefone wieder einkassiert.
Der Bus war langsam, ungemütlicher und heißer als der Erste und die Fahrt insgesamt eine reine Tortur. Die Leute waren zwar nach wie vor extrem nett, haben uns Guaven und Qad gegeben, aber das war ein geringer Trost, wenn man den Schweiß in Strömen hat fließen sehen.
Ein etwas größerer Trost war, dass es den Äthiopiern genauso ging und ich habe da eine Chance gesehen einen Verbündeten im Fensteröffnen zu finden. Vor mir saß ein Vater und hat sich den Schweiß von der Stirn getupft.
Allerdings hat er mir dann klar gemacht, dass man das Fenster unmöglich öffnen kann. Er hat auf das Baby auf dem Schoß seiner Frau gezeigt. Komplett in einen Skianzug gehüllt würde es in dem Luftzug der aus der 30 Grad heißen Wüste reinzieht sicher Erfrierungen davon tragen…
Zwölf Stunden hat die Fahrt zurück nach Addis gedauert und wenn wir nach der Hinfahrt erschöpft fahren, waren wir dann nur noch gerädert. Es hat allerdings zu der Erkenntnis geführt, dass Vanillepuddingtorten den gleichen Befriedigungswert nach einem langen Tag erfüllen, wie ein kühles Bier. Am besten hat man einfach beides.
Und ja… dann waren wir wieder da. Haben hier einige Tage verbracht, Fabian hatte Geburtstag und an seinem Geburtstag haben wir das Sudanesische 14-Tage Transitvisum (Kostenpunkt 100$…) abgeholt. Naja… immerhin können wir jetzt weiter.
Morgen (aus der Sicht vom 22.7.) fahren wir weiter auf den Weg nach Gonder und von da werden wir Äthiopien wohl verlassen. Wir hängen beide unglaublich an dem Land und das einzige, was uns wieder auf die Straße zieht ist die Aussicht in Ägypten nicht durchs Niltal fahren zu müssen, sondern mit einer Woche extra durch die weiße und schwarze Wüste fahren zu können.
Habe ichs schon mal gesagt? Ich liebe Äthiopien!
Okay. Ich hoffe der Bericht hat gefallen. Es ist spät und morgen fahren wir um 4 Uhr morgens los um dem Addis Stadtverkehr zu entgehen. Bitte vergesst nicht zu Ärzte ohne Grenzen zu spenden. Nicht um des Projektes als solchem Wille, sondern weil tatsächlich Not herrscht und auch Kleinstsummen in der Masse etwas bewirken können.
Gruß,
Tim
The long and rocky road to Harar
On Friday noon we had picked up our passports at the Egyptian embassy and were set to apply for visa at the Sudanese Embassy. This one though only issues visa on Mondays, Wednesdays and Fridays with Wednesday being the only day with a chance to actually get one.
That left us with a weekend waiting and we decided to take a short trip to Harar some 500km east of Addis. Harar is famous for its “Jugol”, an old town in the style of the famous Moroccan ones, and its distinctive color and within Ethiopia apparently for its Qad.
We took the early and only bus to Harar to save time and arrived at the bus station at 5a.m. after an hour’s walk. The bus left more or less on time and took us through vast and impressive volcanic landscapes in nine hours to Harar. You can imagine very lively how Ethiopia is torn away from the rest of Africa if you see these places. The bus ride itself is really not worth mentioning. Long and hot and bumpy, as it was.
We arrived in Harar soaked in sweat and for the first time decided to follow the guide book. They had collected some decent price accommodation (although Lonely Planet by listing Sheraton Hotels also isn’t anymore what it was…) which sounded quite nice.
We also discovered that an Ethiopian Hotel (and Restaurant) if it is mentioned in a guide book seems to triple its price immediately. We gave up after the second hotel and went back to staying in the no name hole in the wall hotels. 35Birr p.p. seemed alright.
The same applied to restaurants: We looked at some of the menus. What they offered did sound nice but was just not affordable. Also these places are usually crowded with people we don’t want to meet, so we once again ended up on the street, sitting on old ammunition casks and eating Ful cooked by a mother and her three girls in that alley way. It’s much nicer anyway and tasted wonderful (as does all Ethiopian food).
Then after eating (you have to get the priorities straight) we set off to explore the town a little bit before sunset. Hundreds of alleyways on one square Kilometer, colorful houses with “exotic” architecture, dozens of different scents everywhere, Harar is an amazing place, offers hours of great exploring and is probably the one best playground I always imagined in my childhood.
It did get dark pretty soon though and our exploration ended at a small restaurant, rather dodgy once again, which served amazing Tibs. Tibs is small meat stripes fried with different spices and served with Injera. These particular Tibs had some Chili, Thyme and many more and it was the best Tibs we’ve eaten so far. We tried many others afterwards but none reached that perfection.
Getting lost in Harar
Now with Sunday we had our first full day in Harar and for some reason we got up very early. So early in fact the shops were still closed when we set foot on the street (everything earlier than 8 a.m.). We started wandering around the alleyways for some time, actively trying to get lost and taking pictures of the colors. Every once in a while a horde of children would dash out of a square path in Faranji Frenzy run around and with us for a while, shake hands and disappear again. One girl actually wanted to sell her baby brother.
At some point we had a break on a few boulders which allowed a view over the roofs and of course it didn’t take long until kids showed up. They ran up, shouted Faranji and one said once “give me Birr”. Then they discovered the guide book lying on the rocks and forgot all about Faranji and money. They started swapping through the pages, marveling at the colorful pictures in the front pages, naming animals in English (in fact they named a whale shark as shark) and studying the maps. The maps were what they were mostly fascinated off and they set with the Harar map and pointed at sights on the map and then in the direction they were from our position.
All the while Fabian was taking pictures and after a while I was so excited it didn’t take much effort to convince him to give it a try too. He liked it but I think he wasn’t quite as excited as I was. At least he didn’t give it a second round. Anyway: Hyena feeding rocks and gives you an experience which is worth far more than the price. We discovered that buying food for the animals in the petting zoo of Hellabrunn (Munich’s Zoo) is more expensive than feeding the hyenas face to face in Harar. But well.. I guess the likelihood that a goat will tear off your nose is less too.
If any of our kind readers ever happens to come to Ethiopia (and I would highly recommend this being your next destination) you should not miss the hyenas in Harar.
Then we wanted to pay our guide for the two hour mediocre tour he had given us before and taking us to the hyenas. The guide book states that 20 Birr per hour is a decent price with usually 10% tip. That particular guide had shown us around but didn’t tell us anything more than the guide book had before and sadly in worse English. Because he kept quoting the guide book we thought it would be appropriate to offer him the guide book amount and be fine but he (pretended to be) insulted by the offering of 40 Birr. We didn’t want quarrels and since he had also shown us a restaurant and brought us to the hyenas we even went up to 60 Birr but he wouldn’t take anything less than 100 Birr (which would be half-day price).
He kept saying: “give me hundred or keep your money” and we kept saying: “you worked and we want to pay you for what you did but not for more” and since neither gave in (except our 20 Birr extra in hope of bargaining) we kept our money and went to eat.
We thought it was fake, trying to make us have a bad conscience and turn back with a 100 Birr but it seemed to be true since he didn’t run after us. We did have a bad conscience then but we kept comforting us with a bad tour and 100 just being too much.
After we had eaten somebody called Fabian out of a side street and there was Daniel, wanting his 60 Birr please. Bad conscience was gone within a second and we thought the whole thing rather sad but we did give him his 60 Birr and he went off without saying good bye. Oh well… Dodged another trick.
Two pieces on advice for future travelers to Harar:
A) A tour can be well worth the money (200 Birr for a full day is around 8 Euros per guide) if you have a good guide. Take official guides, check English knowledge and knowledge on Harar before you start. For example ask for stories about the “Hyena Gate” – a hole in the wall which in German equivalents would have hundreds of stories. Our guide didn’t know one other from the one in the guide book.
B) Go to the tourist office where you find most official guides. If you don’t want to take one there still let them show you their licenses (yes there is tour guide licenses) as a reference if you are approached by guides later. Always have guides show you their licenses and make sure they are original ones.
Provided you have a good guide (or enough sense of adventure to explore on your own) Harar is an amazing place and as with Addis we loved it. We didn’t see much of Ethiopia yet.
And back to Addis…
The above day was our last one in Harar. The next day took us at 5 a.m. back to Addis with the trip taking twelve hours this time. We had booked one class lower (if there is no seat number on your ticket always make sure you arrive at least an hour before departure) which resulted in an overbooked bus. Thanks to Ethiopian culture though we got seats after all. People moved up a little, Kids were placed into the corridor and eventually we got enough place to squeeze ourselves in.
Actually I envied the kids because the woman next to me seemed to be so obese that she covered one and a half seats while I was hanging with a half buttock in the air. I even tried to sit on the floor and have her son go back onto the seat but the whole bus started yelling in terror about what I was doing and I eventually resigned and sat back there (that was not ill thinking but the Kid was constantly hanging on me to talk with its mother and being slimmer than me would have perfectly well fitted into the seat. A win-win situation).
Fabian had more luck: He was in the back row (which in itself isn’t exactly good luck) but he had a window seat and even better tolerant neighbors so he could open his window a bit and had a full seat. Oh luxury! The down (or for him up) side though was that he had to carry the kid who’s place he had taken on his lap. But it seems to have been a cute kid and didn’t vomit or anything .
When the first ride was bad this one was plain awful. One interesting thing happened though: We discovered that half of the people in the bus seemed to be smugglers, including my neighbor. Twenty minutes after leaving Harar she tried to give me two cell phones to put into my pocket. I thought she tried to sell them and refused.
Later her son who was wearing ski pants and gloves had to put cell phones in all his pockets as well as into the gloves. The woman started distributing phones amongst her fellow travelers and again tried to give me phones which I this time refused to keep out of trouble. She kept peeking out of the window for police check points. Poor woman must have been too stressed. Poor boy must have been close to a heat stroke.
Even we were close to heatstroke and we were wearing t shirts. I tried to convince the man in front of me who was wiping sweat from his head to open his window because I thought he was in favor of my cause. But he pointed at a baby (dressed in snow suit, sweat shirt and cap) and made a shivering gesture.
The danger probably will come from heat stroke from the baby and not from a cold but I guess that’s a “cultural thing” Africans and Ethiopians among the worst seem to be panically afraid of moving air and keep windows shut in twelve hours in a bus with 60 people all day long while temperatures seem to rise into the upper 30s.
We arrived in Addis. We had a fruit juice (there was no fruit in Harar). We had a salad. We had a beer. We had a custard cake and a nice chat with a coffee vendor and learned more important Amharic phrases.
Today we went to the Sudanese Embassy. In fact we went to two of three Sudanese embassies in Addis in search of the one who issues visa. A run down building next to a highway with an over grown garden and the title “Club Sudan” appeared to be the one we’ve been looking for. We sat in a pavilion in the garden with the embassy employees on a small porch above us amongst a crowd of other applicants and filled out the forms outdoors. Then we went into an office, got a stamp, waited outsides, were called in again, paid hundred dollars and tomorrow we can pick them up!
We still didn’t have a single bad experience in Ethiopia and we still love this place. It’s at least among the “World Top Three” now and definitely the “Africa by Bike Tour Best”. Even Fabian, although not as enthusiastic as I am, seems to have accepted Ethiopia as the best. He’s only not quite sure about what the 800kms to Gonder with by bicycle will bring. Sudan and Egypt will have a hard time against the bundled force of kindness, good food, impressive surroundings, coffee culture and uniqueness Ethiopia offers.
As for our plans: It’s Fabians birthday on Thursday and we want to meet Elli Mama so we will probably be leaving Addis on Saturday or so. To be honest I am everything else than in a hurry to leave Ethiopia, actually I want to stay every single day here I am allowed (which is thirty). The only reason to proceed to Sudan quickly is that the week we would gain by that would enable us to go through the Egyptian desert rather than through the Nile Valley which is supposed to be horror for cycling. So… Skip one week of Ethiopia and gain three weeks of desert but nice Egypt or add one week in Ethiopia and suffer two weeks in Egypt?
Which ever we’ll decide in the end. Happy birthday Fabian and I hope you still like what you read and especially now with the drought in East Africa: Don’t forget to donate once in a while (preferably via this site). If there’s one people who deserve it it’s the ones who we met along this tour, the ones affected by the drought and all the other terrible things happening around us which we luckily seem to avoid.
Tim
Wahnsinn. Soviele Eindrücke, so viele tolle Geschichten. Die Episode mit den Kidz kann ich mir lebhaft vorstellen! Wie wunderschön ist das denn bitte
Auch die Alternative zum Radio als Sozialfunk ist ein echtes Highlight Was den Hunger angeht könnte ich mir vorstellen, dass es “am Land” wahrscheinlich deutlich schwieriger ist, als in einem Zentrum, an Essen zu kommen… heute ist übrigens die erste deutsche Hilfslieferung in der Krisenregion angekommen.
Viele Grüße und alles Gute weiterhin,
Julian
ah ich hab deinen Geburtstag ja voll vergessen, Fabian! Alles Gute nachträglich!!
viele Grüße aus Zürich