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M.V. Liemba

Lange steht ich auf der Klippe unter Dr. Livingstons Kirche und schaue auf den funkelnden Horizont, der sich in einer messerscharfen Linie vom Horizont abhebt. Kleine Fischerboote tuckern am Ufer entlang. Einige haben das Segeln entdeckt. Nur mit dem Wind, halber Wind oder gar Höhe machen ist mit den Segeln aus Reissäcken und ohne Ruder und Schwert nicht möglich ...
... Am Horizont ist kein Schiff zu sehen. Hunger treibt mich auf die Hauptstraße. Reis mit Hühnchen ...
... Plötzlich geht ein Ruck durch das Städtchen. DAS Schiff sei da. Alle machen sich auf den Weg: Frauen tragen Waren auf dem Kopf. Die Lastenträger mit ihren Schubkaren mit den eirigen Rädern bleiben alle hundert Meter schnaufent stehen ...
... Minibusse hupen sich den Weg frei, dicht gefolgt von ein paar LKWs mit abblätternden Chinesichen Schriftzeichen.
Mit der Liemba kommen die äquatorialen Tropen in Form von tonnenweisen Annanas.

Die von Kerosinlampen beleuchteten Nussschalen der Fischer ergeben ein endloses Meer aus funkelndem Licht, das am Horizont nahtlos in die Milchstraße übergeht. Die Liemba schiebt sich mit einem in die Jahre gekommen Brummen durch das Lichtermeer ...
... Mehr als 100 Jahre im Betrieb. In Deutschland gebaut, in ihre Einzelteile zerlegt und mit der Eisenbahn von Daris Saalam an den Lake Tanganiker transportiert ...
... Nach dem ersten Weltkrieg versenkt, damit sie nicht den Engländern in die Hände fällt ... und doch sieht man ihr all dies nicht so ganz an. Der Lack blättert ab und doch ist sie gut in Schuss.
Immer wieder werden kleine Dörfer entlang der Küste angelaufen ...
... Mit kleinen Ruderbooten, eine Person gegen den drohenden Untergang anschöpfend, werden Passagiere übergesetzt und sambischer Zucker gehohlt.
Im süden gibt es auch immer wieder längere Ankerstops ...
... Dann werden von großen untermotorisierten Holzbooten tonnenweise Mais und Reis übergeladen ...
... Der David ächtzt unter der Last der in einem Netz gestapelten Säcke; ebenso wie die Rücken der Arbeiter, die sie in das Netz hiefen.

5 Comments

  1. Leo

    Wieder mal wunderschöne Bilder!

  2. schöne Bilder aber da gibts bestimmt kein Weisbier

  3. hi jungs, coole seite. war gerade auf einer etwas langweiligeren radtour in frankreich, afrika mach ich doch mit den oeffis, so etwa diesen herbst. wann seid ihr denn genau mit der liemba gefahren (datum) und von wo seid ihr gestartet? würde mich über ein posting freuen.
    lg
    jak

  4. ich bin von Mpulungu in Sambia nach Kigoma in Tansania gefahren. Die Liemba faehrt nur alle zwei Wochen. Es gibt Geruechte, dass der Faehrbetrieb 2012 eingestellt werden soll. Der zweite Kaptain hat dies allerdings verneint. Die Liemba faehrt Freitags in Mpulungu ab. Ich bin am letzten Freitag im Mai gefahren. Das bedeutet aber nicht, dass die Liemba naestes Jahr im gleichen Rythmus faehrt!

  5. Sarah

    Ein wirklich schöner, sehenswerter Bericht!
    Gruss, Sarah
    http://www.liemba.wordpress.com