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Reisevorbereitung

Auch wenn ich diesen Bericht über mehrere Tage geschrieben habe und er einen längeren Zeitraum abdeckt, ist heute der 22.01.2011. Das heißt es sind noch 45 Tage bis mein Flug von München nach Südafrika geht, 39 für Fabian. Wir fliegen getrennt, da ich mit meiner Band Waldwind bis zum 28.2. auf Brasilientour bin und deswegen nicht am 1.3. schon nach Kapstadt fliegen kann.

Es sind also noch 45 Tage bis es losgeht und vermutlich um die 120 vergangen, seit die Planungen begonnen haben. Das heißt, wenn man den Beginn der Planungen an den Zeitpunkt setzt als wir in mit Atlas, Karten, Büchern, Reiseführern und Berichten über Afrika am Tisch saßen der Strandbar saßen, unser Bier getrunken haben (ja es war Becks…) und gesagt haben „Fahren wir durch Afrika? Sieben Monate?“ „Fahren wir durch Afrika?“ „Ja tun wir.“ „Tun wir!“. Der Moment hatte etwas episches und deswegen beschreibe ich ihn. Er war die Festlegung von etwas Großem. Zugegeben, ich weiß das Datum nichtmehr. Aber ich schätze das ist auch weitestgehend irrelevant, es ist etwa vier Monate her. 120 Tage also. Wenn man die verbleibenden 50 Tage auf die 120 Tage addiert kommt man auf eine Planungszeit von 170 Tagen.

Dieser Bericht ist den 170 Tagen gewidmet und bringt euch zum ersten und wahrscheinlich letzten Mal auf den Stand der Dinge.

An dem Abend, den ich oben beschrieben habe, haben wir noch lange für Afrika geplant und von Afrika geträumt. Wir sind die verschiedensten Routen durchgegangen, haben diskutiert welche Art Ausrüstung man mitnimmt und wie die Fahrräder nachzubessern sind. Wir haben stundenlang die Weltkarte angestarrt, wir haben Klimadiagramme und Straßenkarten studiert. Wir haben für jedes Land die Einreisebestimmungen im Internet gesucht und letztlich verworfen, da die Informationen zu widersprüchlich sind. Am Ende hatten wir genau zwei Dinge:

Eine To-Do-List und den Plan uns bald wiederzutreffen. Beides wurde abgearbeitet.

In der Zwischenzeit haben wir unsere Fahrräder nachgebessert, neue Ketten aufgezogen – ich für meinen Teil mit Lowrider und Satteltaschen nachgerüstet -  zusätzliche Flaschenhalter montiert, Hörner, Marathonlenker und vergleichbare Lenkererweiterungen in den verschiedensten Positionen angebracht und nicht zuletzt.. Seitenspiegel! Es geht nach meiner Erfahrung nichts über einen Seitenspiegel auf langen Touren, v.a. wenn man so wie wir unter Umständen auch auf Highways fahren wird. Allerdings verdient der Fahrradseitenspiegel per sé eigentlich einen eigenen Blogeintrag, aber nun besser weiter.

Wir haben den Lonely Planet Guide – Africaedition importieren lassen, für jedes Land bis Äthiopien die World Mapping Project Karten besorgt, zwei GPS-Geräte (von denen wir wohl nur eins mitnehmen) sowie den „Fahrrad Weltreiseführer“. Ein wunderbares Buch das uns insgesamt mittelviel geholfen hat allerdings sehr interessant zu lesen ist. Ein Muss für jeden, der davon träumt und wohl eine hilfreiche Ergänzung für alle die es umsetzen.

Bei Fabian weiß ich nicht wie viele, vermutlich mehr, aber ich zumindest habe mir acht Spritzen geben lassen. Tollwut, Gelbfieber, Hepatitis, Typhus und Meningitis und mittlerweile fühle mich als wäre ich immun gegen alle Krankheiten der Welt (nur mein Arm hat sich zwischenzeitlich ziemlich tot angefühlt). Interessant ist hierbei aber, wie  schnell man sich an die Stiche gewöhnt. Den ersten habe ich noch zwei Tage später gespürt, die Tollwut – die letzten Impfungen und angeblich eine sehr „harte“ Impfung – habe ich ohne jegliche Nebenwirkungen weggesteckt und war danach sogar noch im Training. Dienstags geht das passender Weise immer auf die Arme.

Ganz wichtig auch: Ich habe meinen neuen Pass. Ja, es hat vier Monate gedauert. Ja, ich habe etwa 13 Stunden im Bürgerbüro Konstanz verbracht. Ja, ich habe fünf Versuche gebraucht um überhaupt den Antrag zu stellen. Ja, ich habe noch 36 Euro dafür gezahlt. Aber JA! Ich habe jetzt wieder einen Reisepass! Er ist wunderschön, heißt Tim Starck und ich habe vor ihn mit vielen bunten Stempeln und Visa zu füllen!

Wörterbücher: Wir haben Französisch-Wörterbücher – Die Langenscheidt Lilliputs. Soviel ich weiß kommen wir zwar kaum durch französischsprachige Länder, aber es schadet ganz sicher nicht. Außerdem ist das Suaheli-Wörterbuch bestellt und auf dem Weg hierher.

Vor einiger Zeit hatten wir dann noch lange Diskussionen über zwei Dinge. Zelt und Notebook. Beim Zelt haben wir lange gebraucht um unsere Prioritäten zu setzen, nur um festzustellen dass wir uns ein neues Zelt ohnehin nicht leisten können. Jetzt ist unsere Wahlmöglichkeit also: Sponsor finden oder vorhandenes Zelt nehmen. Notebook ist eher eine Frage des Wertes, der Anfälligkeit für Diebstahl und Zerbrechlichkeit und des Gewichts. Wir haben allerdings nun entschieden auf jeden Fall eins mitzunehmen – allein schon um Fabians Fotoausrüstung zu unterstützen, da uns der Speicherplatz sonst wohl schon nach 200km ausgehen würde.

Zuletzt bleiben dann noch die Spenden. Wie ihr ja wisst fahren wir zu Gunsten von Ärzte Ohne Grenzen. Das Spendenprojekt läuft soweit meiner Einschätzung nach ganz gut und auch wenn die ursprüngliche Organisation nicht ganz einfach war ist jetzt alles in trockenen Tüchern, gesichert und es gibt nur noch Detailfragen zu klären. Wir haben mittlerweile immerhin schon 1360 Euro an Spenden gesammelt, wobei ich weiß dass uns noch ~800 Euro versprochen sind, womit wir die 2000 Euro auf jeden Fall überschreiten werden. Auch wenn das für sich schon eine Menge Geld ist, ist das natürlich immer noch nicht nahe an dem Ziel von 12.000 Euro, das wir uns gesetzt haben. Also bitte – macht weiterhin fleißig Werbung. Wir sind auf euch und eure Unterstützung angewiesen. In Kürze werden wir übrigens auch die Flyer als PDF und/oder JPG zum Download anbieten. So könnt ihr ganz leicht eure eigenen produzieren und verteilen.

Ich schätze das war erstmal alles. Nein – Eins habe ich noch vergessen auf dem was wir erreicht haben. Fabian hat diese wunderbare Website gestaltet wofür ich ihm sehr sehr dankbar bin. Ich habe selbst quasi keine Ahnung davon und bin froh an jemanden geraten zu sein, der sich offensichtlich gut damit auskennt :-) .

Wie ihr seht geht nun alles in die Endphase. Die wichtigsten Dinge sind organisiert, es gibt nur noch ein paar Detailfragen und Ausrüstungsgegenstände nachzukaufen. Ansonsten geht es aber Anfang März tatsächlich los. Kaum zu fassen wie schnell die Zeit am Ende vergeht, aber das ist gut. Sehr gut. In nicht mal mehr zwei Monaten werden wir uns einen großen Traum in Erfüllung gehen lassen und wir werden zumindest versuchen euch im Rahmen des Möglichen daran teilhaben zu lassen.

Wir danken Allen Freunden, Familien, Spendern und Sponsoren für die wunderbare Unterstützung. Ich schätze ohne euch wäre diese Tour so nicht möglich gewesen.

Slantje!
Tim & Fabian

p.s. Übrigens: Es gibt im Blog eine Kommentarfunktion und die Fotos sind natürlich von Fabian.

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